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Revolution. Abdankung. Schloss.

30.10.2018 - 25.08.2019


Er war der erste Monarch, der am 8. November 1918 auf seinen Thron verzichtete:

"Ich Ernst August Herzog von Braunschweig und Lüneburg erkläre: dass ich für mich und meine Nachkommen auf den Thron verzichte, und die Regierung in die Hände des Arbeiter- und Soldatenrates lege."

Erst einen Tag später verkündete Reichskanzler Max von Baden die Abdankung des Kaisers in Berlin. Die Novemberrevolution vor 100 Jahren brachte Braunschweig und Deutschland die Demokratie. Erst in ihrer Folge galt das Wahlrecht für alle - Arbeiter und Handwerker und Frauen! Revolution ist Umbruch, die Abdankung des Herzogs beendete jahrhundertalte Machtverhältnisse und das Braunschweiger Schloss verlor seine Funktion als Herrschersitz. Es war eine Zeit, in der alles anders wurde und doch manches gleich blieb...

Was geschah wirklich am Tag der Abdankung? Wer wohnt nun im Schloss und was waren die ersten Maßnahmen der neuen Machthaber? Was bedeutete die Abdankung für die Herzogsfamilie? Verloren die Schlossbediensteten ihre Arbeitsstelle oder war der Machtwechsel für sie eine neue Chance? Wie wurden die vielen Möbel, Gemälde und Räume der ehemaligen Welfenresidenz genutzt?

Im Rahmen des Kulturprojekts "Vom Herzogtum zum Freistaat. Braunschweigs Weg in die Demokratie" gingen wir diesen spannenden Fragen in unserer Ausstellung nach. Besucher*innen erfuhren wie vielfältig Schicksale verändert wurden, konnten über einen Steinbock im Gartensaal staunen und Werke von Lyonel Feininger bewundern.

Gezeigt wurden die originale Abdankungsurkunde und spannende Quellen zu ihrer Geschichte. Fotografien des Arbeiter- und Soldatenrates, der herzoglichen Familie und von Bediensteten stellten Akteure und Betroffene vor. Berichte und Briefe gaben Einblicke in die aufregende Zeit vor 100 Jahren und Kunstwerke sowie Ausstattungsstücke kehrten zurück ins Braunschweiger Schloss.