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Fürstentaufe und Familientradition

09.05.2014 - 04.01.2015


Am 9. Mai 1914 wurde Erbprinz Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg im Braunschweiger Dom zum Taufbecken getragen. Den 100. Jahrestag seiner Taufe nahm das Schlossmuseum zum Anlass, mit einer Sonderausstellung ein Panorama dieses letzten großen Fürstenfestes und gesellschaftlichen Anlasses in Braunschweig vor dem Ersten Weltkrieg zu skizzieren.

Der außergewöhnlichen Fürstentaufe stehen zahlreiche Beispiele von Tauffeiern aus den unterschiedlichsten Familien vom 18. bis zum 21. Jahrhundert gegenüber. Zusammen mit einem Einblick in die kirchlichen und landesherrlichen Regelungen zur Taufe zeichnen sie ein Bild von den jahrhundertealten Bräuchen, aber auch von den Hoffnungen und von der Rückbesinnung auf Familientraditionen, die sich mit der Taufe eines Kindes verbinden.

Höhepunkt der Ausstellung war das mehrteilige Taufkleid der Welfen, das auch Ernst August 1914 trug. Dazu wurde ein silbernes Taufbecken gezeigt, das Ernst August zu seiner Geburt geschenkt bekam, sowie der Taufbecher seiner Mutter. Rund 40 Taufkleider, Ausstattungsstücke und Geschenke von privaten Leihgebern ergänzten das Bild und erzählten zum Teil sehr persönliche Familiengeschichten. Die Aufsehen erregende Fürstentaufe schilderte die Ausstellung überwiegend im Originalton zeitgenössischer Dokumente, Fotos und Presseberichte, ergänzt durch ausgewählte nachproduzierte Hörstationen. Historische Kirchenordnungen, Patenbriefe und Berichte vermittelten Hintergründe zu Taufverordnungen und Tauftraditionen im Braunschweigischen.

Im Begleitprogramm zur Ausstellung war unter anderem eine öffentliche Kombi-Führung im monatlichen Rhythmus durch die Ausstellung und den Braunschweiger Dom zu finden. Zu den Referenten zählen Domprediger Joachim Hempel, Stiftungsdirektor Tobias Henkel und Museumsleiterin Anne-Kristin Rullmann (2011-2016).